Voice over IP (VoIP) wird bereits seit mehr als 20 Jahren verwendet. Während sich Fachleute darüber streiten, ob VoIP die bessere Technologie sei oder klassische Telefonie (also ISDN, Analog, UP0) haben wir die Fakten zusammengetragen und bringen Licht ins Dunkel bei der Wahl der geeigneten Telefonanlagen für Unternehmen.
Was genau ist nun aber VoIP?
In einfachen und verständlichen Worten erklärt handelt es sich bei Voice over IP um Sprachübertragung via ein EDV-Netzwerk. EDV-Netzwerke sind so aufgebaut, dass Daten paketweise übertragen und die Pakete im Ziel zusammengesetzt werden. Das ermöglicht die zerstückelte Übertragung von Daten über verschiedene Wege, ohne dass die zu übermittelten Daten verstümmelt werden. Bei Daten spielt die Übertragungsreihenfolge und die zeitliche Komponente nur eine untergeordnete Rolle. Auch wenn das erste Paket am Ende der Übertragung ankommt, so kann es richtig zugeordnet werden. Bei der Übertragung von Sprache ist dies problematisch, da die Reihenfolge und vor allem die Übertragung in "Echtzeit" ein wichtiger Faktor sind.
Ist also ein Netzwerk nicht schnell und zuverlässig genug, so kommt die Datenübertragung nicht nach und Sprache kann nicht mehr einwandfrei übertragen werden.
Die klassische Telefonie
Ursprünglich wurde in der klassischen Telefonie sogar eine Direktleitung hergestellt, wenn zwei Personen miteinander telefonieren wollten (man erinnere sich an das Bild der Dame in der Vermittlungsstelle). Das heißt, die beiden Kommunikationspartner hatten zwei Kabel für sich ganz alleine und es konnten keine Störungen durch zusätzlichen "Verkehr" auftreten. Später wurde zwar die Übertragung auf digital umgestellt, jedoch blieb das Konzept der "Echtzeit-Sprachübermittlung" im Festnetz erhalten.
Welche Vorteile hat nun VoIP für Ihr Unternehmen?
Wenn Sie Außenstellen haben, die per Internet-Telefonie an Ihre zentrale Telefonanlage angebunden werden sollen oder Sie die bestehende Netzwerkverkabelung zu Ihren Arbeitsplatz-Computern nutzen müsen, weil keine Kabel frei sind, dann sind Sie mit VoIP gut bedient. Auch in der Anschaffung sind VoIP Telefonanlagen meist günstiger als klassische Anlagen.
Und wo sind die Nachteile?
VoIP Anlagen sind meist Software-Produkte, die auf herkömmlicher PC-Hardware laufen. Das heißt, alleine im Betrieb verbrauchen VoIP Anlagen ein Vielfaches an Strom. Beispielsweise braucht eine Agfeo AS 200 IT Telefonanlage im Vollausbau unter 20 Watt (inklusive Nebenstellenapparate), während eine VoIP Anlage in der selben Größenordnung gut und gerne über 150 Watt braucht.
Ein PC lebt typischerweise 4-5 Jahre und ist dann zu ersetzen. Klassische Telefonanlagen laufen oft mehr als 10 Jahre und so sind Sie mit so einer Anlage investitionstechnisch besser aufgehoben.
Funktionsmerkmale wie Makeln, Rückfragen, Konferenzschaltung und ähnliche Leistungsmerkmale sind auch 20 Jahre nach der Markteinführung von Voice over IP immer noch kein definierter Standard. Die einzelnen Features sind in unterschiedlichen VoIP Implementierungen sehr stark vom Hersteller abhängig. Das heißt, Mischen der Endgeräte führt häufig zu Problemen und eingeschränkter Nutzbarkeit der Telefonanlage.
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